Platz 2 beim 100 km Klassiker in Biel

Seit dem Winter habe ich mich auf meine 100 km Premiere in Biel vorbereitet. Hoch motiviert und selbstbewusst startete ich am 10.Juni um 22:00 in eine regnerische schweizer Nacht. Nach einer kleinen Runde durch Biel und dem ersten Anstieg nach sechs Kilometern liefen wir einem Gewitter entgegen. Mit dem Wissen, dass die Strecke nach ca. 17 Kilometern nach links abknickt, genoss ich das Lichtspektakel.

Auf den ersten Kilometern hielt ich mich bewusst zurück und ging keine der Tempoverschärfungen mit. Trotzdem befand ich mich nach rund 40 km zusammen mit dem Vorjahressieger Bernhard Eggenschwiler und dem Sieger von 2013  Florian Vieux an der Spitze des Laufes wieder. Ab diesem Zeitpunkt begann jedoch das Leiden für mich. Erste Magenkrämpfe deuteten an, dass irgend etwas nicht stimmte. Kurz nach Kilometer 42 musste ich einen ersten Toilettenstop einlegen. Nach dem Stop konnte ich wieder mein normales Tempo aufnehmen. Da trotzdem immer wieder der Magen krampfe und ich mich gelegentlich etwas übergeben musste, entschied ich mich die Kohlenhydratzufuhr zu reduzieren. Bei Kilometer 47 musste ich eine zweite  Toilettenpause einlegen, fühlte mich danach aber wieder viel besser.  So konnte ich auf dem Emmendamm bei Kilometer 59 die Führung übernehmen. Ab Kilometer 70 verweigerte mein Körper allerdings jegliche Form der Nahrungsaufnahme, so blieb mir nichts anderes übrig als Wasser zu trinken und zu hoffen, dass ich es irgendwie ins Ziel schaffe. Auf den letzten 20 Kilometern wurde es dann richtig hart, völlig kraftlos versuchte ich bloß nicht stehen zu bleiben und einfach irgendwie weiter zu laufen. So schleppte ich mich Kilometer um Kilometer  weiter und fragte mich wieso ich immer noch in Führung lag. Als ich endlich das „noch 5 km Schild“ passierte keimte wieder die Hoffnung das Ding doch zu gewinnen. Allerdings  „flog“ nach 96,5 km Florian Vieux an mir vorbei und nahm mir auf den letzten 3,5 km noch knappe drei Minuten ab. Trotzdem bin ich extrem stolz, dass ich mich irgendwie durchgebissen habe und dann sogar noch als 2. in Biel einlaufen konnte.

Jetzt heißt es die gemachten Fehler zu finden, aus ihnen zu lernen und dann wieder anzugreifen.

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Ein riesiges Dankeschön geht an meine Schwester für die super Radbegleitung, sowie an meine Eltern und meine Freundin für die super Betreuung.

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Ein Kommentar

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  1. Moritz Kufferath 17. Juni 2016 — 23:48

    Hallo Karsten, auch hier noch mal dicken Glückwunsch zum tollen Einstand über 100Km. Trotz der Versorgungsprobleme gut behauptet und stark gekämpft! Schwierigkeiten oder Tiefs können bei 100 Km immer vorkommen, wichtig ist , trotzdem das unter den Umständen Bestmögliche herauszuholen.

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